tag:blogger.com,1999:blog-7342729393959037320.post9064374835723673636..comments2024-01-03T16:20:54.071+01:00Comments on Verantwortung: Der Google-Staat oder Doppelmoral einer verwirrten GesellschaftChristianhttp://www.blogger.com/profile/01518098896814960318noreply@blogger.comBlogger10125tag:blogger.com,1999:blog-7342729393959037320.post-22466689465386128802010-02-11T18:26:49.786+01:002010-02-11T18:26:49.786+01:00in deinem gedankenspiel zur "wirtschaftsdemok...in deinem gedankenspiel zur "wirtschaftsdemokratie" gehst du von einem globalen staat aus, mit wirtschaftlichen staaten als globaler regierung. - ich denke eher daran, dass ein unternehmen wie ein staat ist und seinen "bürgern" gewisse leistungen bietet (schutz, infrastruktur, rechtssicherheit, ...). natürlich müsste man hier sehen, wie demokratische entscheidungsprozesse tatsächlich in einem solchen kontext aufgebaut sein könnten. - die gewaltenteilung wird dabei eigentlich kein problem sein, weil es einfach ist, exekutive und judikative in einem jeweil eigenen kontext zu betrachten. - interessant, wenn es um entscheidungsfundung und demokratische prozesse geht, ist doch ohnehin immer die legislative.<br /><br />ich denke übrigens nicht, dass google sein finanzielles interesse an zweite stelle stellt. das ist für ein moralisches handeln auch nicht nötig. ich denke allerdings, dass es für ein unternehmen ebenso wie für einen menschen von nachhaltigem interesse ist, eine gewisse symbiose mit seiner umgebung einzugehen. ein mensch, der sich anderen gegenüber regelmäßig unmoralisch verhält, wird letztlich irgendwann darüber stolpern. bei unternehmen ist das doch das gleiche. - also ist ein moralisches handeln sicher nicht schlecht für die quartalszahlen ;) - ist es denn falscher, das richtige zu tun, wenn man es aus egoistischen motiven heraus macht?<br /><br />so, jetzt bin ich erst mal wieder raus...<br /><br />viele grüße,<br />daveDave Gööckhttps://www.blogger.com/profile/17403525273672011821noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-7342729393959037320.post-10564048953900162172010-02-11T18:26:30.178+01:002010-02-11T18:26:30.178+01:00hey gregor,
danke für deine netten kommentare :) ...hey gregor,<br /><br />danke für deine netten kommentare :) - leider habe ich das gefühl, ich habe mich an ein paar punkten wohl nicht so optimal ausgedrückt. zumindest lese ich in deinem kommentar andere dinge, als die, die ich meinte :) - darum noch mal ein paar zeilen...<br /><br />zum einen gebe ich dir völlig recht mit deiner aussage, dass eine kontrolle des internet höchstwahrscheinlich zu totalitarismus führt, sofern sie von oben oktruiert wird. ich halte das auch für alles andere als sinnvoll. :)<br /><br />politische einflussnahme der wirtschaft auf die politik gibt es schon immer und das wollte ich nicht betrachten. es ist natürlich logisch, dass unternehmen, wie daimler, shell, etc. auch einen gehörigen politischen einfluss haben, aber dieser einfluss geht in meinen augen einen anderen weg als der von google.<br /><br />soziale medien im allgemeinen haben hier für mich eine andere bedeutung, da der bezug des nutzers zum anbieter ein völlig anderer ist als der des kunden zu einem ölkonzern oder automobilkonzern. sollte sich die entwicklung weiterhin in dieser richtung bewegen und beschleunigen, könnte das verbot bzw. die einschränkung einer sozialen plattform schnell schwerwiegende soziopolitische folgen haben. heute ist das szenario noch nicht realistisch. in naher zukunft vielleicht schon. ich möchte hier noch einmal betonen, dass es mir nicht um heute geht, sondern um unsere nahe zukunft der nächsten 20 jahre.Dave Gööckhttps://www.blogger.com/profile/17403525273672011821noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-7342729393959037320.post-15356763497050668392010-01-30T01:58:53.421+01:002010-01-30T01:58:53.421+01:00An dieser Stelle habe ich mich einmal getraut, dir...An dieser Stelle habe ich mich einmal getraut, dir bei deinen weitergehenden Informationen zu folgen. <br /><br />Ich gehe soweit mit, dass der Unterschied zwischen der Macht eines (großen) Staates und der Macht eines (großen) Unternehmens sehr gering ist. Die Jahresumsätze der größten Unternehmen übersteigen ja bereits das Bruttoinlandsprodukt ganzer Staaten, und Geld ist wohl einer der zuverlässigsten Indikatoren für Macht. Man muss in Einzelfällen auch längst zugeben, dass einige (vor allem kleinere) Staaten unter der völligen Kontrolle von Unternehmen und/oder anderen Staaten stehen, die Grenzen sind ja mitunter sehr unscharf. Nun sprichst du zu Recht die Ausgestaltung der Rahmenbedingungen an, und wenn du das so schreibst, könnte man glatt für einen Moment versucht sein, anzunehmen, dass dieses Unterfangen tatsächlich möglich wäre. Wenn ich also für diesen kurzen und glücklichen Moment mal vergesse, dass wir hier von dem Versuch der Zähmung einer GEWALTIGEN Macht sprechen (nämlich genau der Macht die es innerhalb der letzten 6000 Jahre geschafft hat, fast die gesamte Weltherschaft an sich zu reißen), dann stellt sich natürlich die Frage, wie solche Rahmenbedingungen einer "Wirtschaftsdemokratie" aussehen könnten. Eine der wichtigsten demokratischen Grundlagen ist bekanntermaßen die Gewaltenteilung zwischen Exekutive, Legislative und Judikative. Folglich müsste die Welthandelsorganisation, welche derzeit quasi die globale Legislative und Judikative in sich vereint in ein Welthandelsgericht und ein Welthandelsparlament getrennt werden. Letzteres müsste in allgemeinen, freien, gleichen und geheimen Abstimmungen durch das Volk (in diesem Fall die Nationen) gewählt werden. Zu diesem "Volk" müssten natürlich ALLE Nationen der Welt gehören (derzeit haben nur ausgewählte Nationen einen Sitz in der WTO, über die Aufnahme weiterer Staaten muss per 2/3tel Mehrheit abgestimmt werden). Auch müsste sich am Wahlsystem der WTO-Ministerkonferenz einiges ändern, zum Beispiel dürften nicht abgegebene Stimmen nicht einfach als "Ja" gewertet werden, wie derzeit der Fall. An dieser Stelle möchte ich dieses naiv-optimistische Gedankenexperiment dann auch wieder beenden. Wie bereits angedeutet halte ich eine derartige friedliche Zähmung der Machtkonzentrationen für aussichtslos.Gregornoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-7342729393959037320.post-91249865172340293032010-01-30T01:58:11.490+01:002010-01-30T01:58:11.490+01:00Weiterhin finde ich es gut, dass du die Folgen der...Weiterhin finde ich es gut, dass du die Folgen der politischen Einflussnahme von multinationalen Unternehmen auf einzelne Regierungen erkannt hast. In diesem Zusammenhang solltest du aber nicht vergessen, dein Augenmerk auch auf die anderen vielen multinationalen Unternehmen zu richten. Auf dem Fortune 500 Index der größten Unternehmen landet Google immerhin (bisher) erst auf <a href="http://money.cnn.com/magazines/fortune/global500/2009/full_list/401_500.html/" rel="nofollow">Platz 423</a>. Man muss sich nur mal fragen, welchen Einfluss beispielsweise die großen Ölkonzerne wie Shell, BP, Chevron und Total oder die großen Automobilkonzerne wie Toyota, Volkswagen und General Motors oder die großen Energiekonzerne, die großen Nahrungskonzerne usw usf auf die vielen Regierungen dieser Welt haben, und schon hat man sich eine Weile um den Schlaf gebracht. Aber an dieser Stelle hat Google mit den gewaltigen Mengen persönlicher Daten natürlich einen unschätzbaren Vorteil, der sich nicht direkt in den Umsatz- und Gewinnzahlen ermessen lässt, und verdient daher auch besonderer Aufmerksamkeit. Natürlich kann niemand die Gefahr bestreiten, die von einer Möglichen Kooperation zwischen Google und den Geheimdiensten dieser Welt ausgeht. Gerade <a href="http://www.heise.de/newsticker/meldung/Chinesischer-Dissident-wirft-Yahoo-Verrat-vor-138796.html" rel="nofollow">das</a> <a href="http://www.heise.de/newsticker/meldung/Menschenrechtler-erheben-neue-Vorwuerfe-gegen-Yahoo-120647.html" rel="nofollow">Beispiel</a> Yahoo hat gezeigt, wie realistisch solche Szenarien sind. Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International raten ihren Mitgliedern deshalb ausdrücklich davon ab, zur Komminikation die Dienste von Google und co zu benutzen.<br /><br />Die Entscheidung, ob man den offiziellen Äußerungen Googles nun trauen kann oder nicht, muss am Ende wohl jeder für sich beantworten. Ich für meinen Teil würde gern an die Existenz von moralischen, d.h. umwelt- und insbesondere menschenfreundlichen, multinationale Unternehmen glauben. Allerdings muss ich vom empirischen Standpunkt her arge Zweifel anmelden, denn damit wäre Google vermutlich der allererste Fall. Auch erscheint mir der durch die Weltwirtschaft systembedingte Druck zu hoch, als dass es sich ein Unternehmen von dieser Größe leisten könnte, seine finanziellen Interesse an die zweite Stelle zu rücken. Im Bezug auf China muss ich also davon ausgehen, dass Google mit dem Boykott eher finanzielle oder machterweiternde Ziele verfolgt und das ganze nebenbei als moralische Tat verkauft und damit sein (leicht angeschlagenes) Image aufbessert.<br /><br />Eine große Gefahr sehe ich allerdings in der Verwechslung von dem transnationalen Unternehmen Google mit der transnationalen Kommunikationsarchitektur, dem Internet (der wohl wichtigste Unterschied liegt in der dezentralen und offenen Organisation des Internets gegenüber einer klar zentralen und geschlossen Organisation der Google Inc). Die Frage, inwiefern Staaten Internetseiten zensieren hat demnach auch erstmal wenig bis gar nichts mit Google zu tun - und sollte daher auch gesondert behandelt werden.Gregornoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-7342729393959037320.post-87890398790362175562010-01-30T01:57:33.118+01:002010-01-30T01:57:33.118+01:00Hallo Dave,
Leider muss ich meine Kommentare zu d...Hallo Dave,<br /><br />Leider muss ich meine Kommentare zu diesem langen Beitrag aufgrund einer Zeichenbeschränkung auf 4kB in mehrere Teile zerstückeln. Ich hoffe es bleibt trotzdem einigermaßen nachvollziehbar.<br /><br />Zunächst einmal hast du gesagt, das Internet stelle ein Problem für die "etablierten politschen Prozesse und Methoden" dar. Das ist in meinen Augen nicht ganz korrekt, treffender wäre wohl zu sagen, dass das Internet für die etablierte Führungselite aus Politik und Wirtschaft ein Problem darstellt. Für unsere politischen (lies demokratischen) Prozesse und Methoden stellt das Internet hingegen gerade kein Problem sondern eine Bereicherung dar, bietet es doch viel effizientere Möglichkeiten der Kommunikation und Partizipation (wie von dir ja bereits am Beispiel der Piratenpartei angesprochen). <br /><br />Weiterhin hast du angenommen, dass Internet könnte jetzt, nachdem es einmal als freies Medium den Menschen vertraut geworden ist, wieder "einfach so" kontrolliert und zensiert werden. Ich halte das für einen Irrtum. Man kann Menschen eine einmal gegebene Freiheit nicht ohne weiteres wieder wegnehmen. Dazu bedarf es zunächst viel Propaganda und schließlich totalitäre Gewalt. Die Propaga liefert gewissermaßen die Vorarbeit. In der Regel wird hier gezielt die Angst der Menschen geschürt, was zu einer größerem Bedürfnis nach Sicherheit führt. Diese Sicherheit könne letztlich nur um den Preis einiger weniger wichtigen Freiheiten ermöglicht werden. Auf diese Weise kann sich eine Regierung also Schritt für Schritt in Richtung Freiheitsentzug bewegen (besonders beliebt erscheint mir dabei die Drei-Schritte-vor-Zwei-Schritt-Zurück-Taktik zu sein; dazu haben die letzten acht Jahre mit Schäuble als Innenminister genug Lehrbeispiele gegeben). Aber spätestens wenn eine gewisse Anzahl von Menschen von den Auswirkungen dieses Freiheitsentzug unmittelbar betroffen ist, zerfällt die mühsam aufgebaute Propaganda in sich zusammen und die Mehrheit der Bevölkerung wird versuchen, ihre Freiheit mit allen Mitteln zurückzugewinnen. An dieser Stelle muss die Regierung - will sie an ihrer Entscheidung festhalten - folglich ihr Gewaltmonopol gegen die Mehrheit des Volkes einsetzen. Dass das dann das Ende der Demokratie bedeutet brauche ich wohl kaum hinzuzufügen. Damit sind auch weitere Überlegungen über die wirtschaftlichen Aspekte einer Internetzensur hinfällig.Gregornoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-7342729393959037320.post-38764134779541556762010-01-22T13:01:12.490+01:002010-01-22T13:01:12.490+01:00Hallo und guten Morgen,
Vision = Zukunft = Jetzt ...Hallo und guten Morgen,<br /><br />Vision = Zukunft = Jetzt ?<br /><br />Zo 95% stimme uich Dir in dem Artikel zu. Den Rest bestimmt meine Phantasie. Wenn ich bedenke zu was ich in der Lage war und bin und davon ausgehe das es Menschen und Politiker gibt die weitaus Skrupeloser sind als ich es bin, sind Deine Visionen nur Kinderspielzeug, glaube es mir. <br />Hinter den Tueren da oben geht es rund, Angst darum das man sich die Taschen ja dann nicht mehr auf Kosten der Dummys fuellen kann. Ups das macht ja jetz Google, nein das geht aber nicht hoere ich die gute Frau Merkel sagen. Wer soll denn dann meinen Wagen und en Friseur bazahlen, oder so aehnlich. <br />Nien im Ernst das geht die Luzie ab wie die Menschen sagen und glaubt mir ich komme von der seite und weiss wo der wind weht. Was Du in Deinen Visionen realisierst ist nur ein laues Lueftchen im vergleich zu dem was real ist.<br /><br />Gruss, der mikeAnonymousnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-7342729393959037320.post-55141453751957383332010-01-18T23:20:34.970+01:002010-01-18T23:20:34.970+01:00Ich weiß, dass es dir um sowas in deinem Beitrag n...Ich weiß, dass es dir um sowas in deinem Beitrag nicht ging, du bist zu visionär :P Aber ich glaube, du musst die Leute in der Gegenwart abholen, um ihnen ein Szenario der Zukunft näher zu bringen. <br /><br />Genau dieses Buch würde mich daher interessieren. Das würde aus vagen spannenden Ideen konkrete spannende Ideen machen. ;)Annanoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-7342729393959037320.post-15255355773590072232010-01-18T19:53:27.595+01:002010-01-18T19:53:27.595+01:00hey anna,
danke für deinen kommentar. - ich kann ...hey anna,<br /><br />danke für deinen kommentar. - ich kann deine argumente gut verstehen und sehe das ein oder andere ähnlich. allerdings ist das eine betrachtung der heutigen situation. - mir ging es in meinem beitrag v.a. darum ein wenig in die zukunft zu sehen. während des schreibens hatte ich gefühlt unendlich viele derartige argumente an der hand und die auseinandersetzung mit jedem einzelnen, im sinne einer lösung oder adaption auf ein künftiges system, hätte aus dem ohnehin schon langen beitrag ein buch gemacht.<br /><br />ich denke durchaus, dass diese punkte zumindest qualitativ eine lösung finden müssen, wenn es zu einem anderen verantwortungsverhältnis zwischen google und seinen nutzern käme.<br /><br />dein letzter absatz ist andrerseits ein szenario, was sich gut mit meinen vorstellungen vereinbaren lässt. ich bin mir sicher, dass wir viele werte und gesellschaftliche dogmen in frage stellen müssen, um dieser doppelmoral zu entfliehen. das hinterfragen unseres konzepts von privatsphäre kann dabei ein baustein sein. solche übergänge werden voraussichtlich sogar fließend vonstatten gehen. nehmen wir das konzept der privatsphäre.<br />wer heute seine partyfotos oder aktbilder bei facebook, etc. veröffentlicht, läuft gefahr, dass ein arbeitgeber bei einer bewerbung das profil checkt und man deshalb ein problem bekommt. ich glaube, dies ist nur der fall, weil (überspitzt gesagt) ein arbeitgeber heute nicht sehen möchte, dass mitarbeiter auch ein privates leben führen. diese einstellung wird sich mit der zeit rauswachsen. irgendwann gibt es von fast jedem private bilder im netz. auch von den entscheidern. möglicher weise wird dann viel mehr wert auf authentizität gelegt, auf das auftreten während des bewerbungsgesprächs oder auf ganz andere werte. ich schätze, dass solche entwicklungen das überdenken von privatsphäre implizit miterledigen werden :)<br /><br />ich bin gespannt, wie alles so kommt. ist sehr interessant, dass jetzt auch die deutschen verlage auf die barrikaden gehen und eine kartellbeschwerde eingereicht haben. wenn sie recht bekommen, werden wir alle die leidtragenden sein...<br /><br />grüße,<br />daveDave Gööckhttps://www.blogger.com/profile/17403525273672011821noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-7342729393959037320.post-77703193172414329082010-01-18T11:59:03.657+01:002010-01-18T11:59:03.657+01:00Hey Dave,
schätze, der lange Abend hat sich gelohn...Hey Dave,<br />schätze, der lange Abend hat sich gelohnt, ein guter Artikel... ;)<br /><br />Ich glaub, die Parallele Google / Staat kann man sich noch genauer ansehen. Spontane Assoziationen:<br /><br />Die Staatsmacht (= demokratischer Rechtsstaat) ergibt sich aus dem gemeinsamen Interesse seiner Bürger - Googles Macht ergibt sich aus dem gemeinsamen Interesse seiner Nutzer. <br />Menschen schließen sich zusammen und ihr gemeinsames Interesse legitimiert die Macht eines Organs. Denn in irgendeiner Form sorgt dieses Organ mit seiner Macht dafür, dass es den Leuten gut geht. <br />Soweit okay. Natürlich gibt es aber Unterschiede; <br /><br />1. Das Ziel, das der Rechtsstaat verfolgt, wird durch die Bürger festgelegt. Das Ziel, das Google verfolgt, wird durch Google festgelegt. <br />2. Der Staats-Zweck ist die Sicherung des Wohlbefindens seiner Bürger mit irgendwelchen Mitteln. Der Google-Zweck ist dagegen ein Mittel, das im Moment zum Wohlbefinden beiträgt. Umgekehrter Kausalzusammenhang.<br />3. Die Leute, die den Staat lenken, kommen durch das Vertrauen der Bürger an die Macht. Die Leute, die Google lenken, kommen durch das Vertrauen von Google an die Macht. <br />4. Entsprechend hat der Bürger die Möglichkeit, Machtmissbrauch im Staat zu sanktionieren. Bei Google hat nur Google die Möglichkeit, Machtmissbrauch zu sanktionieren (sofern man Google als Macht neben den Staaten und nicht den Staaten untergeordnet versteht, wie du es in deinen Überlegungen tust). <br />5. Natürlich kann der Nutzer auch Google sanktionieren, indem er Vertrauen entzieht. Das ist aber nicht mit Sanktionen im Rechtsstaat vergleichbar, es entspricht eher einer Auswanderung. Problem ist aber vielmehr<br />6. Durch eine steigende Macht des Staates bleiben Sanktionsmöglichkeiten bestehen. Durch eine steigende Macht von Google nehmen Sanktionsmöglichkeiten ab. <br /><br />Das widerspricht alles nicht deinen Überlegungen, ist aber schon zu benennen und zu bedenken. <br /><br />Ich könnte mir btw eh vorstellen, dass sich mittelfristig das Problem nicht auflöst, indem wir alternative Wege von Sanktion und Kontrolle finden oder sogar Wege, ohne Sanktion und Kontrolle eine Bedrohung einzuschränken, sondern dass sich zumindest im Fall Datenschutz die Bedrohung in Wohlgefallen auflöst: Sobald die Gesellschaft ihr Konzept von Privatsphäre überdacht hat -und das könnte eine Möglichkeit sein, die Doppelmoral aufzulösen-, verliert der Datenkrake an Bedrohlichkeit.Annanoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-7342729393959037320.post-50882384294436617402010-01-18T10:11:34.626+01:002010-01-18T10:11:34.626+01:00Ein interessanter Artikel in der ZEIT exakt zu die...Ein interessanter Artikel in der ZEIT exakt zu diesem Thema: http://www.zeit.de/2010/03/01-Google?page=allAnonymoushttps://www.blogger.com/profile/04044996683729943188noreply@blogger.com